Dienstag, 17. April 2012

Tagebuch meiner PAO links im Januar 2009


14.1.2009      - Aufnahmetag -
Um 9:15 Uhr werde ich in die Uniklinik gebracht. Dort geh ich direkt auf „meine“ Station und werde dort freudig empfangen. Alle kennen mich noch *freu*. Dann erstmal ins Zimmer, Sachen abstellen und mit Zimmernachbarin bekannt machen. Es ist ebenfalls ne junge Frau die, wie ich später erfahre, in der Woche zuvor auch ne PAO bekommen hat! Dann geh ich zur Anmeldung runter und danach dann wieder hoch auf Station wo das übliche PROGRAMM auf mich wartet (Blut abnehmen, OP-Besprechung, Anästhesiegespräch) und dann begeh ich noch einen Forenbesuch.


15.1.2009      -OP-Tag -
Ich gehe um Punkt 6 Uhr ein letztes mal für lange Zeit auf 2 Beinen mich fortbewegend DUSCHEN. Dann zurück ins Zimmer und das tolle Kleidchen anziehen. Und um 10 nach 7 geht dann die GROSSE FAHRT los in den OP. Dort das übliche Angekabel. Dann wird der PDK gelegt sowie eben n Zugang für die Narkose und um 7:45 schau ich das letzte mal auf die Uhr und nun fehlen mir die Stunden bis um Punkt 13 Uhr wo ich im Aufwachraum (noch nicht Wachstation!) aufwache und meine ersten Worte sind schon wieder „Wie viel Schrauben sind drin?“, „Ist alles GUT verlaufen?“ und „ICH HABE DURST!!!“. Immer das selbe mit mir *g* … Es sind nun 3 weitere große und eine weitere kleine Schraube drin und es ging’s alles GUT… zur trinken bekomm ich noch nix, nur so n dämliches Spray, dass ich direkt wieder rückwärts befördere. Na dann geh meine Fahrt auf die Wachstation los, wo ich bis zum nächsten morgen dann wieder bleibe. Dort angekommen versuche ich mein Glück „ICH HABE DURST“ nach einer kurzen Pause wieder und mache dem Pfleger klar, dass er mir bitte was geben solle. Er meint nämlich ich solle noch etwas warten, weil ich mich ja eben erbrochen habe und ich erkläre ihm, dass dies nur von dem dämlichen Spray war und ich da schon Durst gehabt hätte. Dann bringt er mir was zu trinken und alles ist prima. Keine Stunde später stellen sie mir normalerweise nicht Trinkfreudiges Wesen die Flasche Mineralwasser hin, welche ich dann selbst in meine Schnabeltasse gießen soll. Doch –haste nicht gesehen- erwische ich mich, wie ich die Flasche am Mund hab und einen guten halben Liter in einem Zug trinke. Danach hat sich das Kapitel „Schnabeltasse“ für diese OP erledigt und ich ordere mir ein „normales“ Glas! Ansonsten bin ich wieder TOP fit, mir tut nichts weh und ich höre den ganzen Tag Musik mit meinem MP3-Player. Abends so gegen 18 Uhr werde ich gefragt, ob ich was zu Abend essen möchte. Da hab ich mich nicht NEIN sagen hören und so Esse ich auch diesmal wieder am Tag der OP zu Abend. Danach gibt’s dann noch den „HEPARIN“-Nachtisch! Und dann das BESTE: Ich telefoniere noch am Abend auf der Wachstation… meine Eltern rufen auf der Wachstation an und wollten sich nur erkundigen ob ich schon wach bin und der Pflege bringt mir daraufhin das Telefon (laut meiner MUM gab er ihr keine Auskunft und meinte sie solle einen Moment warten, was bei ihr zu absoluter Panik führte und dann zu extremer Freude als sie mit mir telefonierte!).

Die Nacht wird aber dann der reinste HORROR!!!!
Doch zuerst hab ich nichts ahnend erstmal bis um 2 in der Nacht wunderbar geschlafen, bis sich meine Blase zu Wort meldet. Ich das „Töpfchen“ geordert (ich habe mir diesmal nach dem Theater beim letzten mal nur einen Blasenkatheter während der OP legen lassen, der dann direkt wieder gezogen wurde) draufgesetzt und es ging gar nichts… nach einer viertel Stunde ich so zu der Krankenschwester… „ich muss wohl doch nicht“.. also wieder runter… keine 20 Minuten später tat mir die gute so was von weh.. also wieder ab aufs Töpfchen… und wieder ging nichts… ich dann zu der Krankenschwester meine Vermutung geäußert, dass ich wohl wieder ne Blasenlähmung hab… Sie noch sehr freundlich nachdem ich meinte sie solle mal schauen, was ich beim letzten mal da bekommen hab… und sie gab mir das dann… ok… wird nicht besser… und jetzt geht das Horrorszenario los…. Aber um 5 vor 6 läuft der Urin ins Töpfchen und alles ist geschafft dann wiederum den bestimmten Medikamenten… *übelstfreu*… und ab diesem Zeitpunkt ist der Spuk vorbei! Ich glaube das waren die schlimmsten 4 Stunden meines Lebens…
Na ja wie schon bei OP 1 geschrieben, weiß ich mittlerweile WARUM es jedes Mal das Problem gab, doch nochmals so was –NEIN, kein BEDARF!!! -
Nach diesem ganzen Theater und einer nun leeren Blase schlafe ich dann noch 1 Stunde bis es dann ans 1. mal wieder waschen, anders „normal“ Anziehen und Frühstücken geht! Gegen 10 Uhr werde ich dann auf mein Zimmer gebracht wo ich nun auf 2 qm (BETT!!!) die nächsten Tage zu verbringen hab!

16./17. 1.2009
Es passiert nichts weiter spannendes mehr! Ich schaue viel fern, bekommen Besuch von Freunden (da lernt man die Menschen kennen und ich weiß nach 2 solchen Op‘s dass ich mich auf die Leute hier 1000%ig verlassen kann *freu*) und telefoniere viel. Am 17. bekomme ich morgens noch ganz „besonderen“ Besuch! Auf Foris kann man sich einfach verlassen!!!

18.1.2009     
Heute wird das erste mal der Verband abgenommen und ich kann meine Narben begutachten *g*. Zudem wird heute endlich der Redon gezogen wovor ich diesmal keine Angst habe, da dies ja beim letzten mal total klasse geklappt hat und nicht weh getan hat. So ohne Verband und nur noch mit 2 großen Pflastern ist das doch schon mal viel angenehmer. Ich zähle nun die Stunden bis ich „Bettflucht“ betreiben kann.
Am späten Nachmittag werden auf einmal eine beiden Beine taub, was mir gar nicht gefällt. Ich rufe eine Schwester, die meint, dass dies evtl. am PDK liegen könne. Dann ruft sie einen Arzt welcher dann kurzerhand die Pumpe abstellt und nun beginnt das warten, ob es bald besser wird. Und es wird besser. Nach 1 Stunde ist alles wieder beim Alten. Ab jetzt bekomme ich „offiziell“ oral Schmerzmittel, die ich nicht nehme, da ich keinerlei Schmerzen hab. Und das wird auch vorerst so bleiben!

19.1. - Aufstehtag-
Heute ist der große Tag. Ich bin morgens schon ganz hibbelig, obwohl alles wieder gut klappt und auch diesmal mein Kreislauf gut mitmacht. Doch zuvor erfolgt erstmal Bettgymnastik, dann wird der PDK gezogen nachdem der ja seit dem Vorabend sowieso abgeschaltet ist. Danach werde ich auch endlich von diesem „ungemütlichen“ Zugang in meinem Handrücken befreit. So nun bin ich „Kabel“-frei *freu* und dann darf ich aufstehen. *yeah*
Operiertes Bein vorsichtig aus dem Bett, anderes Bein hinterher und erstmal liegendsitzen! Klappt doch prima! Also Schuhe an und Krücken zur Hand und dann erstmal stehen und dann … und dann …..Der große MOMENT.. mein erster Schritt. Alles ist erstmal wieder etwas ungewohnt aber es klappt *übelstfreu*. Dann laufe ich eine kleine Runde mit links und rechts einer Physiotherapeutin. ICH BIN SO STOLZ. Und dann geht’s wieder zurück ins Bett. Keine 10 Minuten später klingle ich und rufe eine Krankenschwester die mich bitte zur Toilette begleiten solle. Alleine soll ich schließlich noch nicht. OHHHHH wie wunderbar ist eine Toilette *g*.

Am Nachmittag kommt noch mal der nette Physio und macht Gangschule mit mir und ab diesem Zeitpunkte darf ich alleine laufen…VOLL TOLL!!!!!!!!!! Am Abend mache ich meinen ersten Spaziergang den Flur entlang - ein echt tolles Gefühl!!!!
Und dann falle ich um 21 Uhr TOT ins Bett und schlafe bis am nächsten morgen prima!
22.1.2009
Heute ist Chefvisite… davor noch kurz zum röntgen und dann kommt der Professor (der mich mit Dr. Dienst zusammen operiert hat) und meint, dass mein Becken nun klasse aussieht und gibt grünes Licht, dass ich am nächsten Tag heim darf *freu*.
Am Abend kommen meine Eltern zu Besuch. Diese übernachten dann in meiner Wohnung um mich Tags darauf abzuholen. *yeah*

23.1.2009
ICH DARF HEIM *freu*. Um 10 Uhr verlasse ich das Krankenhaus mit 2 Krücken, einem tollen Röntgenbild und irre viel Gepäck *g*. Dann geht’s erstmal in meine Wohnung… ENDLICH ZU HAUSE…

24.1.
Das eigene Bett ist einfach wunderbar! Doch trotzdem geht es mir nicht wirklich gut. Ich will einfach nur schlafen, doch eigentlich sollte ich ja lernen (hab 3 Prüfungen die Woche)! Na egal, erstmal ist mein Körper dran!
Am Abend kommt noch ein Freund zu Besuch und wir essen gemütlich zusammen.

25.1.
Heute geht es mir immer noch nicht wirklich gut, bin immer noch nur am schlafen und ich bekomme SCHMERZEN, gegen Nachmittag beschließe ich dann, mir n Schmerzmittel zu holen und siehe da es wird besser, später schaffe ich es sogar noch zu lernen, na mal sehen wie die Prüfung morgen ausfällt, bei so extrem wenig gelernt (àPRÜFUNG BESTANDEN *g*)



Die nächsten Wochen verlaufen mehr oder weniger stressig und mit mehr oder weniger Schmerzen. Die Heilung ist wiederum Vorbildlich und es besteht noch Hoffnung, dass die Schmerzen bald verschwinden. Ich bin nach 16 Wochen auf Volllast und fahre Mitte April für 5 Wochen in eine stationäre Reha, was mir physisch wie psychisch sehr gut tut.



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